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18.05.2021
Wenn man die Tagebücher von Arthur Schnitzler, die frechen Artikel aus der „Fackel“ von Karl Kraus oder einfach nur die „G´schichtln“ der Journalistin Berta Zuckerkandl vom Künstler-Networking aus ihrem Salon des Fin de Siècle intus, sprich gelesen hat, dann kann man manchmal gar nicht anders: Bei einem Spaziergang durch Wien – und wenn man nur von der U-Bahn zum Burgtheater oder zum Theater in der Josefstadt spaziert – wird man dann an jeder Ecke an diese „Welt von Gestern“, wie sie Stefan Zweig nennt, erinnert.
Von Grillparzer über Nestroy bis hin zu Peter Altenberg, Franz Werfel und Heimito von Doderer aber auch Marie von Ebner-Eschenbach, Elias Canetti und natürlich Stefan Zweig: Ein Spaziergang durch die Wiener Innenstadtbezirke mit ihren Palais, Kaffeehäusern und Gedenktafeln ist immer auch ein Spaziergang durch die Literaturgeschichte der Stadt. Man muss nur die Augen offen halten und natürlich: Nachlesen.Oder im Theater Nach-Schauen.
Nicht nur im Literaturmuseum kann man aus dem Vollen schöpfen, was unsere österreichischen Schriftsteller und ihren Konnex zu Wien betrifft. Auch die Theaterhäuser, die Österreichische Nationalbibliothek und das Sigmund Freud Museum schließen diesebezüglich leicht die eine oder andere Bildungslücke. Denn schon damals kannte jeder jeden und alle waren in der Wiener Kulturszene irgendwie miteinander „verbandelt“….
Vor 120 Jahren liefen die Fäden in Kunst, Kultur und Politik in den Salons berühmter und einflussreicher Frauen, aber auch in den Kaffeehäusern zusammen. Insider-Infos, Tratsch und Zeitungsneuigkeiten wurden da wie dort – aber auch in so manchen Logen der Staatsoper oder des damals neuen Burgtheaters - regelmäßig „zer-redet“. Und es schallte so manche Ohrfeige. Ab den 1960er Jahren erlebte das Kaffeehaus als Treffpunkt von Literaten wieder einen Höhenflug: H.C. Artmann, Ernst Jandl und Thomas Bernhard sorgten dafür.
Heute trifft man sich nicht mehr an der „Sirk Ecke“, wenn man sich ein Date ausmacht, wahrscheinlich auch nicht an der Strudlhofstiege in Währing. Sondern an U-Bahn Stationen, am Donaukanal oder gleich direkt im Lokal. Früher waren diese Locations aber beliebte Platzerln für StellDichEins und Rendezvous, aber auch einfach Plätze, an denen die Stadt „surrte“ wie sie es heutzutage an Einkaufssamstagen auf der Mariahilferstraße zu tun pflegt. Wo noch in Wien hat sich die Literatur verewigt?
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